Die Wechseljahre

Was passiert in dieser Zeit?

Etwa ab dem 45. Lebensjahr verringert sich die Produktion von Östrogenen in den Eierstöcken. Progesteron wird meist nur noch unzureichend gebildet. Durch diese Vorgänge verändert sich der weibliche Hormonhaushalt entscheidend. Es können Blutungsunregelmäßigkeiten, Hitzewallungen, trockene Scheide, Harninkontinenz, Gefühlsschwankungen und depressive Verstimmungen auftreten. Durch die sinkende Hormonproduktion nimmt die Knochenmasse ab - es kommt zur Osteoporose.

Bei der Mehrzahl der Frauen hört die Periode mit ca. 52 Jahren ganz auf. Den Zeitpunkt der letzten Periodenblutung, nennt man Menopause. Man kann ihn erst rückblickend nach einjähriger Blutungsfreiheit festlegen.

Die hormonelle Umstellung in den Wechseljahren wird von jeder Frau unterschiedlich verarbeitet. Die Zeitdauer als auch die Stärke der Beschwerden schwanken individuell sehr stark. Die Beschwerden können nur Monate, aber auch Jahre anhalten, sie können sehr leicht, aber auch so stark sein, dass die Lebensqualität deutlich eingeschränkt ist.

Klimakterische Beschwerden treten bei mehr als der Hälfte der Frauen zwischen 45 und 60 Jahren auf.

Hitzewallungen

Diese werden am häufigsten empfunden. Sie äußern sich in wellenartigen Hitzegefühlen im Oberkörperbereich und steigen zum Kopf auf. Dabei kann es zu Rötungen im Gesicht, Hals und Nacken kommen. Danach folgt meist ein unangenehmes Kältegefühl. Hitzewallungen können sowohl tagsüber, als auch nachts auftreten und außerordentlich störend sein.

Körperliche Veränderungen

Die Elastizität der Haut lässt nach, die Schleimhäute werden trockener, so dass der Geschlechtsverkehr möglicherweise schmerzhaft wird. Als Konsequenz meiden betroffene Frauen häufig den Geschlechtsverkehr. Häufig berichten Frauen über zunehmenden unwillkürlichen Urinverlust. All diese Beschwerden werden im Wesentlichen durch den Östrogenmangel verursacht.

Durch die sinkenden Östrogenspiegel kommt es zum Knochenmasseverlust, zur Osteoporose.

Psychische Veränderungen

Hier können depressive Verstimmungen, Nervosität, Reizbarkeit und Angstgefühle auftreten.

Weitere mögliche unangenehme Auswirkungen

Schweißausbrüche, Schlafstörungen, Schwindelgefühl, Herzjagen und Kopfschmerzen können hier Probleme bereiten.

Spätfolgen des Hormonmangels:

Herz- und Kreislauferkrankungen

Östrogene beeinflussen die Zusammensetzung der Blutfettwerte positiv, haben eine gefäßerweiternde Wirkung und beugen Gefäßverkalkungen vor. Das ist der Grund, warum Frauen vor den Wechseljahren weniger herzinfarktgefährdet sind als Männer. Mit dem Nachlassen der körpereigenen Östrogenproduktion während der Wechseljahre steigt der Blutdruck und die Blutgefässe verkalken eher. Die Wahrscheinlichkeit, einen Herzinfarkt zu erleiden, nähert sich nun zwischen Frauen und Männern an. Herz- und Kreislauferkrankungen sind in diesem Alter die häufigste Todesursache bei Frauen.

Osteoporose

Eine weitere Folge des Östrogenmangels ist die Osteoporose. Etwa ab dem 35.Lebensjahr verliert der Körper jährlich Knochenmasse. Frauen nach den Wechseljahren sind davon weitaus stärker betroffen als Männer. Nach dem Verlust der Östrogenproduktion beschleunigt sich der Knochenabbau. Er führt, wenn nicht gegengesteuert wird, zu der sogenannten Osteoporose. Das heißt, die Knochen werden dünner und weniger belastbar, so dass die Gefahr eines Knochenbruches ansteigt. Betroffen ist hier vor allem der Oberschenkelhals. Aber auch die Wirbelkörper sinken allmählich zusammen und führen zur häufig sehr schmerzhaften Krümmung der Wirbelsäule.

Was können Sie tun?

Zur Behandlung der Wechseljahresbeschwerden und -folgen gibt es heute vielfältige Möglichkeiten. Die in Frage kommenden Möglichkeiten sind:

  • Umstellung auf eine gesunde ausgewogene Ernährung mit ausreichender Flüssigkeitszufuhr
  • Neuorientierung und Schaffung neuer Lebensziele und -inhalte
  • Änderung des Verhaltens: Yoga, autogenes Training, Sport, .....
  • Verzicht auf Nikotin, wenigstens Reduktion der täglich gerauchten Zigaretten
  • Einnahme von pflanzlichen Wechseljahrespräparaten und / oder pflanzlichen Östrogenen (sog. Phytohormone)
  • Einnahme von synthetischen oder naturidentischen Hormonen
  • Zufuhr von ausreichend Calcium und Vitamin D, auch in Form von Tabletten